lass dich von den malerischen kleinen Hütten verzaubern und der herzlichen Gastfreundschaft für diese Wandertour im Kärntner Gailtal begeistern
Podcastfolge: von den Karnischen Almdörfern
auf den Poludnig
In den Sommermonaten ist die Ferienregion rund um Hermagor sehr beliebt bei Familien und Aktivurlaubern. Hermagor liegt im unteren Gailtal an der Einmündung des Gitschtals in das Gailtal nahe der Grenze zu Italien.
Das einzigartige Gailtal verläuft von Osttirol nach Kärnten. Es nimmt seinen Anfang in meiner Wahlheimat, dem Bergsteigerdorf Kartitsch und endet bei Villach, der Kartitscher Sattel ist die Talwasserscheide. Das Gailtal ist besonders reizvoll durch den Kontrast zwischen dem ebenen, weiten Talboden und den teils schroffen Gebirgshängen. Es wird im Norden durch die Lienzer Dolomiten und die Gailtaler Alpen gesäumt, im Süden durch Karnische Alpen und Karawanken.


GAILTALER KÄSE
Das Lesachtal und das Gailtal sind die erste Slow Food Travel Region weltweit. Ganz nach dem Motto: Dem Produkt Zeit geben und mit der Natur und ihren Ressourcen sorgsam umgehen! Altes Wissen und das „Handwerk Lebensmittel“ stehen im Mittelpunkt. Die Käseerzeugung hat auf den 13 Almen im Gailtal eine lange Tradition, die Egger Alm auf 1.400 m ist eine davon. Seit Jahrhunderten wird in den Karnischen Alpen der europaweit-ursprungsgeschützte Gailtaler Almkäse g.U. hergestellt. Die ersten auffindbaren Hinweise über die früheste Erwähnung der Almen des Gail- und Lesachtales mit angeschlossenen Käsereien stammt aus den Jahren 1375 bis 1381. Die Almkäsereien dienten früher dazu, die täglich frisch gewonnene Alpenmilch haltbar und lagerfähig zu machen. Seit Generationen wird die hohe Kunst der Käseherstellung an die Senner weitergegeben, um das gelbe Gold der Region zu erzeugen. Zudem werden Schotten, Almbutter, Schnittkäse, Weichkäse, Frischkäse und Joghurt hier hergestellt. Der Käseanschnitt erfolgt am letzten Sonntag im Juli. Es gibt einen Kinderspielplatz und eine Übernachtungsmöglichkeit in der Alm. Nach vorheriger Anmeldung ist eine Besichtigung der Käserei und des Stalles möglich. Es sind die vielen Kräuter, die hier auf der Alm wachsen und für den einzigartigen Geschmack des Gailtaler Almkäse verantwortlich sind!
WEISSENSEE
Das Besondere am Weissensee ist die spürbare Harmonie von See & Natur, hier wird „Sanfter Tourismus“ in einem naturbelassenem Gebiet betrieben, denn zwei Drittel des Seeufers sind unverbaut, Durchzugsverkehr sowie Motorboote gibt es nicht. Die Region ist mit dem „Europäischen Preis für Tourismus und Umwelt“ ausgezeichnet und im Jahre 2006 zum Naturpark erklärt worden und ist sogar Mitglied der Alpine Pearls.
Der Naturpark Weissensee liegt 930 m ü. d. M. und besteht aus den Ortschaften: Kreuzberg, Tröbelsberg, Oberdorf, Gatschach, Techendorf, Neusach und Naggl.

WINTERSPORT
Hier findest du mehr als 200 km Wanderwege und 10 Mountainbikestrecken mit 150 km Länge. Wieso ich dir vom MTB’n erzähle, das wirst du später noch erfahren. Im Winter ist der Weissensee Österreichs Adresse #1 für den Wintersport, denn auf der 6,5km2 großen Eisfläche kommen Eissportfreunde auf ihre Kosten. Alljährlich findet hier auch die holländische 11 Städte Tour statt, zu dieser Zeit üben hier tausende Holländer begeistert ihren Nationalsport aus. Neben der herrlichen Eisfläche findest du hier auch ein traumhaftes Langlauf-Loipennetz und ein sehr familienfreundliches Skigebiet.


WINTERRUNDWANDERUNG
Weiter der Hauptstraße entlang, fahre ich von Westen kommend, immer in Seenähe durch die Ortschaften, bis ich im Hauptort Techendorf am Nordufer über die Brücke den Weissensee überquere. Nun folge ich der schönen Panoramastraße in Richtung Ostufer bis zur Ortschaft Naggl. Für meinen Ausgangspunkt wähle ich den kostenpflichtigen Parkplatz in Unternaggl. Die Tagesgebühr beträgt hier 9€.
Vom Parkplatz gehe ich die Straße ein Stück zurück und biege dann links ab zum Hotel Nagglerhof. Von weitem kann ich schon den Hofhund hören, er steht oben am Balkon und begrüßt mich lautstark. Am Hof angelangt sitzt er dann auf einem Schneehaufen und genießt seinen morgendlichen Blick auf den Weissensee. Der Weg führt mich weiter kurz bergab bis zu einem Marterl aus Schindelholz. Hier hat man einen wunderbaren Blick auf das Ostufer des Sees. Ich folge nun links weiter dem Wanderweg an einer Schranke vorbei in Richtung Rauna. Nach einer halben Stunde folgt eine Kehre, der Weg führt weiter hoch bis zum Einstieg in den präparierten Winterwanderweg.



Es zwitschern die Vögel und ich genieße die Sonnenstrahlen, drehe mich um und bin hellauf begeistert von dem Weitblick auf den See. Links oben am Hügel befindet sich die Hoffnungskirche, der Weg zu ihr hoch war leider sehr tief verschneit.


DIE HOFFNUNGSKIRCHE
„Die Hoffnungskirche ist ein besonderer und stiller Raum in der freien Natur und ein Platz an dem alle Menschen und alle Religionen willkommen sind. Der Garten der Begegnung und die Kirche sind Jesus Christus gewidmet. Jesus steht in der Hoffnungskirche auf seinem Grabstein und empfängt mit der linken Hand das Göttliche, mit den Füßen das Irdische, vereint beides im Geist, und gibt über seine Lippen und über die rechte Hand die Hoffnung, das Vertrauen und die Liebe weiter “
Hans Zöhrer baute vor mehr als 30 Jahren die Hoffnungskirche mit Blick auf den Weissensee nach einem persönlichen Gotteserlebnis.
Die Kirche hat weder Mauern noch ein Dach, ein kleiner Holzturm mit drei Glocken ragt aus dem Schnee. Es befinden sich verwitterte Holzbänke und ein steinerner Altar auf dem Hügel, aber am beeindruckendsten ist die Jesus Statue.





Ich wandere dem Wanderweg weiter in den Wald hinein, an einer Abzweigung folge ich links dem Schild Naggl Trail Sektor #6. Jetzt erklärt sich das auch für mich, denn im Sommer sind es MTB Trails, aber in den Wintermonaten kann man die Trails bergauf wandern und wie ein Schild zeigt auch Skitouren gehen, dies kann auch die zahlreichen Spuren im Schnee erkennen. Nun folgt der sportliche Teil meiner Wanderung – der Aufstieg über den Trail. Ich empfehle feste Winterwanderschuhe und Spikes, denn es gibt einige eisige Stellen und Wanderstöcke helfen beim Aufstieg sowieso. Falls du die Wanderung bei Neuschnee unternimmst, solltest du auf deine Schneeschuhe zurückgreifen.
Es geht nun immer hoch mal wieder ein kleines Stück bergab dem Trail entlang durch den dichten Winterwald. Am Weg liegen viele Blätter und Nadeln und man kann sogar einige Tierspuren im Schnee erkennen. Ich bin hier ganz alleine unterwegs und wenn ich ganz leise bin, kann ich sogar das Knacksen vom Eis bis hier hoch hören.




Immer wieder folgen einige Aussichtspunkte an denen ich den Weissensee von oben erkennen kann. Ich blicke auf die Ortschaft Neusach, überhalb von Neusach liegt die Alm Hinterm Brunn mit den Gailtaler Alpen im Hintergrund. Es geht weiter im Zick Zack den Naggl Trail hoch.
Es folgt eine schöne Lichtung voller Tiefschnee, ich gehe weiter den Spuren nach bis zu einem eingeschneiten Rastplatz. Hier steht eine Holzbank mit Tisch und ich bin überwältigt von der Aussicht hier oben. Ich befinde mich mittlerweile im Sektor #4 und blicke auf den zugefrorenen See unterhalb von mir. Teilweiße leuchtet die glatte Spiegeleisfläche in der Morgensonne, ein toller Kontrast zum schneebedeckten Eis.

Weiter geht es durch den Sektor #3 wieder in den Wald hinein. Fast schon am Ende des Aufstiegs gelange ich in ein mystisches Waldstück, hier leuchtet ein warmes Licht zwischen den Baumstämmen hindurch. Der Wald hat mich ganz verzaubert. Nun öffnet sich der dichte Wald und man erhält einen atemberaubenden Blick auf das Ostufer vom Weissensee.






Ich kann von hier aus schon den Lift hören, weit kann es also nicht mehr sein. Nun umrunde ich 20 Minuten das angrenzende Naggler Nock, es liegt ca. 30 m oberhalb von der hügeligen Almlandschaft. Ich komme an dem Sonnenlift Naggler Alm vorbei. Wer Lust auf eine ausgedehnte Winterwanderung hat, kann noch 2 Stunden weiter zur Kohlröslhütte wandern. Aber dafür ist viel Kondition gefragt.








DIE NAGGLER ALM
Ich entscheide mich lieber für einen gemütlichen Einkehrschwung auf der Naggler Alm. In den Bäumen vor der Alm sind bunte Faltsterne angebracht, an der hölzernen Fassade hängen gelb-rote Wanderschuhe und neben roten Sternen.Die Alm liegt auf 1.320 m in einer tief verschneiten hügeligen Almlandschaft und hat sich den Beinamen einen Platz an der Sonne reglich verdiehnt. Im Winter ist die Alm täglich von Mitte Dezember bis Mitte März geöffnet. Jeden Donnerstag findet sogar ein Skitourenabend statt, da ist die Alm bis 21.30 Uhr offen.
Die Alm ist bekannt für ihre Regionalität, biologische Landwirtschaft und Fairtrade, dies schmeckt man hier auch: wie wärs mit einer hausgemachten Kaspressknödelsuppe oder der Kaiserschmarren mit Bio – Vollkornweizenmehl. Als Tagessuppe wird heute sogar eine vegane Kürbissuppe angeboten. Das Hüttenteam umsorgt die Gäste mit einer besonderen Portion Herzlichkeit. Auf den Sonnenliegen rund um die Alm kann man wunderbar Sonne tanken, die Ruhe genießen und einfach die Seele baumeln lassen. Dabei wird man von einem tollen Bergpanorama verwöhnt: Gartnerkofel, Kammleitn, Nassfeld, Cima Est, Rosskopf und Trogkofel.
Nach reichlichem Sonnetanken mache ich mich auf den Rückweg, wieder vorbei an dem Sonnenlift nehme ich nun den breiten, verschneiten Forstweg parallel zum Naggl Trail zurück. Der Abstieg ist sehr sonnig und immer wieder komme ich an tollen Aussichtpunkte mit Blick auf das Ostufer vorbei. Es geht wieder durch den Wald, nach einer Stunde gelange ich zu einer Abzweigung. Ich entscheide mich dem rechten Wegweiser zur Alten Mühle zu folgen.












ALTE MÜHLE
Dafür muss ich mich einmal ducken um durch ein verwachsenes Birkentor zu gelangen, eine richtig schöne Stimmung im verschneiten Wald. Nun erkenne ich eine hölzerne auf Pfählen errichtete Wasserrinne, die zu der Alten Mühle führt.
Die Mühle ist noch funktionsfähig, auf Anfrage werden dort Vorführungen gemacht, es ist auch ein toller Rastplatz.
Weiters überquere ich die Brücke über dem Mühlgraben, Vorsicht auch hier muss man sich einmal ducken. Es herrscht hier wieder ein stimmungsvolles Winterbild, denn das Bachufer ist von glitzernden Eiskristallen umgeben.



Es geht nochmal 5 Minuten den Wanderpfad hinab, bis ich die Straße erreiche. Hier am Ende meiner Wanderung komme ich an 3 Haflingern und einem Pony vorbei. Diese eigneten sich bestens als Fotomotiv in einer schön verschneiten Landschaft.

STERNLAN SCHAUN
Ein kleiner Tipp noch zum Abschluss: Jeden Donnerstag Abend vom 30. Dezember bis zum 03. März kann man hier in der Naturparkregion Weissensee magische Momente erleben. Von 16 bis 19 Uhr wird die Seewiese in ein oranges Licht getaucht, was von hoch oben ein richtig toller Anblick ist. Oben angelangt wird man bei der Naggler Alm mit Kärtner Frigga (ein traditionelles Gericht aus Eiern und Speck) verwöhnt und kann den Abend schön romantisch unter dem Sternenhimmel passend zur Vollmond- oder Neumondwanderung ausklingen lassen.


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WANDERWEG: Naggl Trail
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DAUER: 3 h
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STRECKE: 7,7 km
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AUFSTIEG: 400 Höhenmeter
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ZIELGRUPPE: sportliche Winterwanderer, Schneeschuhwanderer & Skitourengeher
Mit öffentlichem Verkehrsmittel: Naturparkbus
Haltestelle Hotel Nagglerhof
Die sportliche Winterwanderung ist ein echter Geheimtipp, denn ich bin unterwegs niemandem begegnet.
Es ist eine abwechslungsreiche Tour vorbei an sanften, schneebedeckten Hängen
durch ein anspruchsvolles Waldstück hoch bis zum tollen Ausblick über den Weissensee.
Am Ende der Tour empfehle ich einen Einkehrschwung in der Naggler Alm,
bei der man auf den Sonnenstühlen
so richtig die Seele baumeln lassen kann.
Das fällt mir bei der tollen Bergkulisse nicht allzu schwer.
Was hat dir an der Wanderung am besten gefallen? Du hast eine Frage zu der Tour oder an mich? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen – ich freue mich von dir zu hören

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