entdecke zahlreiche Themenwege rund um den höchsten Wallfahrtsort Österreichs
Podcastfolge: besinnliche Winterwanderungen
in Maria Waldrast
In dieser Folge erzähle ich dir von meiner Ausbildung zur Tiroler Bergwanderführerin in Maria Waldrast, ich nehme dich mit auf mehrere Wanderungen in einer frisch verschneiten Winterlandschaft. Komm mit mir zum höchstgelegenen Wallfahrtsort Österreichs unterhalb der beeindruckenden Serles.
Nicht weit von meiner Heimat Südtirol entfernt liegt das Tiroler Wipptal. Ein echter Geheimtipp für Naturliebhaber, Bergsportler und all jene die auf der Suche nach einer unberührten Bergwelt sind. In der kalten Jahreszeit versprüht der Winter seinen schneeweißen Zauber und hüllt die beeindruckende Gebirgswelt rund um den Wallfahrtsort Maria Waldrast in eine Traumlandschaft wie im Bilderbuch. Abwechslung wird hier großgeschrieben: Rodeln, Langlauf, Skitouren und neuestens auch die direkte Verbindung zum Ski Alpin – an diesem besonderen Kraftort erlebt man grenzenlose Freiheit und erlangt dabei eine neue Perspektiven auf das Leben!


MARIA WALDRAST
Am Fuß der 2.717 m hohen Serles liegt das Kloster Maria Walrast westlich von Mühlbachl auf 1.638 m am Übergang vom Wipptal in das Stubaital. Früher machten die Hirten hier oft Rast was diesem Ort „Waldrast“ seinen Namen verlieh. Der Wallfahrtsort ist sogar das höchst gelegenste Kloster Mitteleuropas, ein Kraftplatz und das ganze Jahr über ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Das Kloster hat ganzjährig täglich geöffnet und bietet im Sommer sowie im Winter viele Aktivitäten für die ganze Familie. Im Resort finden zudem zahlreiche Seminare und Veranstaltungen statt, die 25 Doppelzimmer am Fuße des Serles bieten eine atemberaubende Aussicht auf den Alpenhauptkamm, die Zillertaler Alpen, Blaser und die Peilspitzen.
Rund um das Kloster Maria Waldrast gibt es „Themenwege“: den Quellenweg, Schöpfungs- und Besinnungsweg.
Die sagenumwobene Gründung des Wallfahrtsortes geht auf ein Marienwunder im Spätmittelalter zurück: Im Jahre 1392 soll ein Marienbild aus einem Lärchenstamm gewachsen sein. Zwei Hirten fanden den Kultgegenstand und brachten ihn am Ostersonnabend 1407 nach Matrei. Ein armer Holzhauer wurde beauftragt, am Auffindungsort ein Kirchlein zu errichten. Er vernahm in drei Nächten eine Stimme, die ihm den rechten Ort für den Bau zeigte. Als ihm „eine hohe Frau im weißem Kleide mit einem Kind“ auch noch erschien, zweifelte er nicht mehr an der Baustätte.

WALLFAHRTEN
Die erste Wallfahrt fand 1429 statt, bei der die Muttergottes zurück auf den Berg gebracht wurde. 1621 begann man mit dem Bau des Servitenklosters. Im 18. Jahrhundert erlebte der Wallfahrtsort seine größte Blüte, jedes Jahr kamen rund 40.000 Pilger auf die Waldrast. Im Laufe der Jahre wurde das Kloster zwei Mal aufgehoben, die Mönche mussten das Kloster verlassen, das Inventar wurde versteigert und das Gnadenbild nach Mieders gebracht und die Gebäude dem Verfall überlassen. 1945 kehrten die Patres und mit Ihnen das Gnadenbild Marias zurück, sodass das Kloster seither wieder aktiv geführt wird.
Die Nachtwallfahrtstage in Maria Waldrast finden an den Herz-Jesu-Freitagen von Mai bis Oktober entlang der Kreuzwegstationen, vom Wipptal oder Stubaital herauf, statt. Wallfahrtstage im Herbst und Winter sind der erste Samstag im Monat sowie die „Goldenen Samstage“ im Oktober.
SERLES 2.717 m
Schon Johann Wolfgang von Goethe war auf seiner Reise nach Italien von dem auffälligen, dreigeteilten Gipfel der Serles beeindruckt und verlieh ihr den Beinamen „Hochaltar Tirols“. Was vielleicht die wenigsten von euch wissen ist die Volkssage um den Bergregent Tirols: ein wilder Ritter und seine beiden Söhnen wurde wegen seines Jähzorns, seiner Härte und Grausamkeit von einem Bauer verflucht. Versteinert muss nun König Serles mit seinen Söhnen als Nebengipfel dort ausharren, wo einst sein Schloss war. Entgegen der Sage ist die Serles aber eine „sie“, diese führt von den Stubaier Alpen aus mit ihrem dominanten Antlitz die Gipfelwelt bis Innsbruck an.
Als der Innsbrucker Bergsteiger Georg Ernstinger 1579 die Serlesspitze zum ersten Mal bestieg, fiel ihm das besondere Wasser von Maria Waldrast auf. Fast 100 Jahre lang soll die Reise vom Waldraster Wasser durch Kalkgestein und mit Mineralien angereichertes Urgestein dauern. Der „Marien Brunnen“ befindet sich neben der Klosterkirche Maria Waldrast. Das Besondere an dem Wasser ist, dass der Brunnenhahn rechtsdrehend ist und das Wasser schmeckt auch noch nach Monaten frisch und gut, wie direkt vom Brunnenhahn. Durch mehrere Untersuchungen wurde dem Waldraster Wasser eine reinigende, kräftigende, regenerierende und harmonierende Wirkung nachgewiesen worden.
WALDRASTER JÖCHL
Vom Marien Brunnen aus starten wir unsere erste Schneeschuhwanderung, für lawinengefährliche Tage ist diese Tour bestens geeignet, da der Aufstieg vorwiegend durch den idyllischen Wald rund um Maria Waldrast führt.
Nach so viel Neuschnee ist das Spuren in der frisch verschneiten Winterlandschaft sehr kräftezehrend. Wir üben gleich zu Beginn auf welche wichtigen Punkte man bei einer Schneeschuhtour achten soll. Es freut mich dir davon bei der nächsten Folge mehr zu erzählen.
Der wunderschöne Rundwanderweg führt uns entlang der Kreuzwegstationen, es geht eine halbe Stunde einen präparierten Winterwanderweg zum Waldraster Sattel hoch bis zu einer Abzweigung. Wir biegen rechterhand ab und folgen dem malerischen Wanderweg weiter, durch den starken Schneefall kann man leider von der umliegenden Bergwelt nicht viel erkennen. Wir entscheiden uns deshalb unsere Spuren durch den idyllischen Fichtenwald fort zusetzten und wandern Schritt für Schritt unserem Ziel entgegen. Immer wieder wechseln wir während der Tour die Führung abgewechselt, nach ca 200 m Spurenziehen schließt man sich als Schlusslicht der Gruppe wieder an, so ist es für uns alle nicht ganz so anstrengend.
Nach etwa einer Stunde kommen wir aus dem dichten Wald heraus und wandern an einem wunderschönen, weiten Gipfelplateau entlang. Die dicken Schneeflocken tanzen vom Himmel und die Bäumchen geben ein wunderschönes Winterbild ab. Wir wandern an der gelben Wegmarkierung vorbei und steigen mit unseren Schneeschuhen über einen Holzzaun. Wichtig ist dabei, dass man immer parallel über ein Hindernis steigt, mit Schneeschuhen an den Füßen kann es sonst sehr umständlich werden.
Ich kann das große, imposante Gipfelkreuz vom Waldraster Jöchl schon von Weitem erkennen. Das Jöchl liegt auf 1.878 m und wird auch Gleinser Jöchl genannt, unter der Schneedecke befindet sich eine Holzbank die in den anderen Jahreszeiten zum Pausieren einlädt.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten die Wandertour auszudehnen um nach Maria Waldrast zu gelangen. Wir entschieden uns für den Abstieg und nehmen den südlichen Steig, denn man gelangt von allen Himmelsrichtungen auf das Jöchl.
Im dichten Winterwald folgen wir den Markierungen an den Bäumen und erkennen unterhalb der Bäume eine Spur von einem Birkhuhn. Man kann sehen wie die Spuren im Schnee verlaufen und anschließend das Birkhuhn zum Absprung für seinen Flug angesetzt hat.
Wir steigen den Fichtenwald weiter hinab und gelangen geradewegs zur Auffindungskapelle. Hier haben die beiden Hirten damals das Marienbild in einem Lärchenstamm gefunden.
Wir folgen nun dem Rosenkranzweg mit seinen 13 Stationen zurück nach Maria Waldrast, wir sind parallel zur Auffindungskapelle ein kleines Waldstück gerade mit unseren Schneeschuhen runtergerutscht. Das war ein lustiges Gefühl, es fühlte sich fast schon wie Skifahren an, aber mich hat es einige Male richtig in den Schnee gesteckt, denn ich bin wohl mit meinen Schneeschuhen in den Wurzeln unterhalb der Schneedecke steckengeblieben. Nach einer halben Stunde kommen wir zum Beginn des Rosenkranzwegs, hier steht ein Holzmarterl mit der Inschrift der Weg ist das Ziel.
Jetzt geht es den präparierten Winterwanderweg wieder zurück zum Kloster, von hier oben hat man einen tollen Blick auf das Kloster und die umliegende Bergwelt, bei freier Sicht empfehle ich dir das Plätchen hier ein für ein Erinnerungsfoto.
Zum Abschluss sind wir auf einen kleinen Schneehang hoch, damit wir alle gleichzeitig im Tiefschnee runterlaufen um so ein tolles Foto zu machen. Mich hat es auch hier wieder mal so richtig in den Schnee gesteckt, ich kam fast nicht mehr raus. Am Ende sah ich aus wie ein lebendiger Schneemann.
Was hat dir an der Wanderung am besten gefallen? Du hast eine Frage zu der Tour oder an mich? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen – ich freue mich von dir zu hören

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